Dienstag, 11. August 2015

Leaving Sardegna - Part I

Als Ichnicht endlich wieder auftaucht ... NATÜRLICH hat er hat die Kamera gesucht ... Im alten Fiat! ... können wir -wenn auch nicht gerne- zum Flughafen fahren. 
Ich habe aufgrund der fehlenden Papiere ein wenig Bauchgrimmen, dass sich als ziemlich berechtigt erweisen wird, denn in Olbia können wir diesmal nicht online einchecken. 

Die junge Dame am Schalter verlangt die Ausweise oder Pässe aller mitreisenden Personen. Als wir erklären, dass diese hübsch und ordentlich zu Hause in unserem Schrank auf uns warten, wollen ihr fast die Augen herausfallen. Wie wir denn auf die Insel gekommen wären, ist ihre Frage. Uns hat eben keiner danach gefragt, unsere Antwort. Ob es irgendwelche anderen Dokumente für die Kinder gibt? Ich zücke die quietschgrünen Krankenkassenkarten. Zwar ist da kein Foto drauf, aber immerhin stehen da Namen und Geburtsdaten. Nützt nix. Die italienische Lady möchte es jetzt ganz genau wissen. Ob jemand Kopien faxen kann? Ich denke kurz über die Talente unseres Schankes zu Hause nach und verneine schnell. Dann müssten wir wohl oder übel zur Flughafenpolizei, die dann über wundersame Wege herausfinden soll, wer wir wirklich sind und sich dieses aus Deutschland bestätigen lassen soll. Mit dieser Bestätigung könnten wir uns dann vordrängeln und einchecken. Klar. An einem Samstag. Bestätigung aus Deutschland. 
Sie hat vielleicht Humor!

Wir zerren unsere Koffer an einer Endlosschlange vorbei, karren sie uns in der inzwischen leicht aufkeimenden Hektik gegenseitig in die Hacken und ziehen über den Flughafen von dannen, hübsch wie die Enten in Reihe. Flummi humpelt und bildet das Schlusslicht. Sein verstauchter Zeh schmerzt. 

Unterwegs werden die Mädels befragt, die mir eigentlich eine Amex-Karte andrehen wollen, wo wir denn die netten Damen und Herren von der Polizei finden. Wir müssen nach oben. 

Vor doppelt gesicherter und verrammelter Tür frage ich mich, ob die Polizisten so viel Angst vor der Zivilbevölkerung haben müssen. Denn eigentlich hatte ich die Insel als das völlige Gegenteil vom restlichen Italien kennengelernt. Autos wurden grundsätzlich offen stehen gelassen, Telefone lagen herrenlos auf Tischen in Bars und Restaurants und am Strand wird alles zurückgelassen, während man sich im Wasser aalt. Hier hat keiner Angst vor Mafia oder Dieben. Doch ich habe jetzt keine Zeit für solch tiefgründigen Gedanken.

Wir klingeln. Uns wird geöffnet. 
Und wir drängeln uns mit unserem Gepäck durch einen schmalen und langen Flur, an dessen Ende ein gelangweilter Polizist auf uns zuschlendert. Bis er bei uns angekommen ist, hat er das Problem bereits begriffen und meint,  ich könnte der netten Dame vom Schalter ausrichten, er hätte nichts dagegen, wenn die Kinder auch ohne Papiere nach Deutschland zurückkehrten. Das freut mich aber. Wenn er das seiner Landsmännin jetzt auch noch erfolgreich verklickert, ist unser Check In geritzt. Ob er sie anrufen könne? Sie geht nicht ran. Großartig! 
Ob er uns nach unten begleiten könne? Ja ... ungern ... aber irgendwie schon.

Wir zerren unser Gepäck die Rolltreppe wieder hinunter. Diesmal begleitet von unserem Freund und Helfer. Flummi im gebührenden Abstand humpelnd hinterher. Als wir an den Amex-Mädels vorbei kommen, habe ich wieder eine Kreditkarte zur Ansicht unter der Nase. Ich lehne mühsam lächelnd ab und wünsche mich zurück an den Strand.



Fortsetzung folgt...
Fotos: Ichnicht

Sardegna

Ich bin ein ausgemachtes Dusseltier. 

Vor dem Urlaub noch schnell einen Reisepass für das Murmelkind aus dem Ärmel gezaubert ... und dann bleibt das Ding gemeinsam mit dem Ausweispapier für den Flummi friedlich in der Schublade liegen. Glückwunsch!

Egal. Wir haben online eingecheckt und am Flughafen fragt keiner nach unseren Papieren. Sardinien ist ja auch nur Europa und ich habe beschlossen: Deshalb mach ich mich jetzt nicht wild. 

Wir haben erstmal Urlaub ... so!

 
Fertig!

Wo -zum Henker- ist  Ichnicht??? Wir wollen los!

Fotos: Ichnicht (ist unauffindbar, hat wahrscheinlich wieder seine Kamera verbummelt) 

Montag, 10. August 2015