Freitag, 27. Mai 2016

Großstadt-Safari mit ganz viel Gekuschel

Wenn die Murmel safariert und  Ichnicht in seinem Element ist :



Manch einer kann ja nix für seine Frisur.

... oder seinen Umfang. Diese Meersau dient derzeitig als Wohnung für viele kleine.
 










Küff miff!

Na gut.

Dreh dich langsam um und guck blöd!
Quittiert.


Isch hab disch gern!








Hier schlummert übrigens einer der Nasenbären. Hätten Sie´s gewusst?
Dreh dich laaangsam ...

Dreh dich ... !

Dreht euch langsam um und guckt blöd!

Mama, guck mal! Spaghettihaufen!



Dreh dich langsam um ... Nochmal!
... und guck blöd! Geht doch.
Vorsicht, das ist nicht nur ein Guck- sondern auch ein Spucktier.



Als wir dann Eisi und Tiger trafen, waren wir uns einig: Die sehen ganz schön unglücklich aus.
Zum Trost meinte meine Murmel: "Zirkus ist aber noch viel schlimmer." Recht hat sie.

Tante Uschi und Onkel Adalbert

Und zum Schluss blieben wir notgedrungen mit Ichnicht bei seinen Verwandten kleben. Er konnte sich nicht trennen und ist zu einem Langzeitbesuch bei ihnen eingezogen. Zumindest solange Amorina in Abschiebehaft sitzt. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Fotos: Ichnicht (alle weiteren 1598 Bilder seiner Verwandtschaft erspar ich dem Rest der Welt lieber, es würde ausufern)

Dienstag, 17. Mai 2016

Ein Traum ...

Mir träumte, der Vater meiner Kinder säße an meinem Bett. In voller Montur. Er kommt gerade aus dem Krankenhaus. Sein Gesicht ist aschfahl und versteinert, als er mir erzählt, dass der Flummi es nicht geschafft hat. Er ist tot.  Mein Flummi ist vier Jahre und zwei Monate alt geworden. 

Gleichzeitig ist es bereits ein Jahr später, als wäre es derselbe Moment. Ich kann ein geschlagenes Jahr nicht wirklich trauern und flüchte mich in eine Art Autismus. Vor mir steht ein Einweckglas mit kleinen Holzbausteinen, die ich wie im Wahn anmale. Hunderte davon. 

Meinem Blog habe inzwischen das Layout von Scrabble gepaart mit Puzzleteilen verpasst und wieder male ich Bauklötze an. Winzige Bauklötze. Jeden Tag.

Es ist die kleine Königin, die ständig da ist, über mich wacht und Kekse für mich backt. Sie ist die einzige, die weiß, was es heißt, ein Kind zu verlieren. Ihre Lisa wurde nur fünf Tage alt. 

Es ist inzwischen der erste Todestag und kann doch wieder nur Bauklötze anmalen. Eigentlich will ich dringend aus dieser Endlosschleife heraus. Keine Bauklötze mehr. Da bricht es plötzlich aus mir heraus. Ich heule wie ein Schlosshund. Die kleine Königin versucht mich zu trösten. Doch Trost ist unmöglich. Niemand weiß das besser, als sie. 

Tränenüberströmt wache ich auf. Es ist fünf Uhr achtzehn. 

Ich muss nachsehen.
Mein Flummi ist mit seinen inzwischen dreizehn Jahren ein langer Lulatsch und liegt friedlich schlummernd in seinem Bett.

Ein Traum ... und Gottseidank Schaum! 

Mittwoch, 11. Mai 2016

Miwo






Ein chilliger Mittwoch ... 

Fotos: Ichnicht  (liegt jetzt  im Liegestuhl und schnarcht)  

Freitag, 6. Mai 2016

Ichnicht - Amorina und die Feuerwehr

Jedenfalls ist Ichnicht so verliebt, dass es für den Rest der Familie schon langsam etwas anstrengend wird. Die Murmel hat ihr Zimmer geräumt und kampiert bei ihrem Bruder, damit das junge Paar ein bisschen mehr Privatsphäre hat. Das sorgt zwischen den beiden Geschwistern für ziemliche Spannungen und sie hoffen insgeheim, dass Amorina auch mal wieder abreist.

Zu allem Übel bin ich die ganze Woche krank und hüte wahlweise das Bett oder die Couch. Nebenan wird die Wohnung lautstark renoviert, mit Wänden ein-, und Boden rausreißen und dem daraus resultierenden Komplettprogramm. Also kurz gesagt: Meine Nerven ähneln eher Spinnweben und ich teile die Hoffnungen meiner Ableger.

Am Abend liege ich, die Familie um mich versammelt, zwischen lauter Teetassen brach auf Couch. Ich sehe aus und fühle mich, als hätte man mich rückwärts durch die Hecke gezogen. Von Ichnicht und Amorina ist nichts zu sehen oder zu hören. Da klingelt es. 

Die Nachbarin steht vor der Tür. Sie fragt, ob wir diesen Gestank nach Verschmortem auch riechen würden und nimmt einen tiefen Atemzug Flurluft. Ich stecken meine Nase durch den Türspalt. Der Rest der Familie tut es mir nach, und wir bestätigen ihren olfaktorischen Verdacht kollektiv. Sie ist schon eine Weile in ihrem Stockwerk umhergetigert und hat bereits den Ursprung der Geruchsbelästigung lokalisiert. Es kommt wohl aus dem Raum, den die Telekom nutzt, um Kabel an die auf dem Dach stehende UMTS-Antenne zu knoten. Allerdings ist die Tür jetzt verschlossen. Nun ist sie sich sicher. Sie ruft die Feuerwehr. Meine Begeisterung hält sich doch sehr in Grenzen und rufe ihr und mir tröstend zu: "Diesmal ist wenigstens keine Katze im Schornstein!" 
Sie lacht bitter und nickt.

Da die Feuerwache einen gefühlten Steinwurf von uns entfernt steht, dauert es auch nur einhundertsechsundsechzig Sekunden, bis wieder mal ein Löschzug mit allem Drum und Dran vor unserer Haustür steht. Entsprechend geräuschvoll natürlich. Und die Polizei folgt auch wieder auf dem Fuße. 

Es beginnt ein Gerenne im Hausflur, als würden Hundertschaften für einen Treppenmarathon trainieren. So viel Action weckt meine Neugier. Ich wanke wieder zur Tür und sehe nach. Eine Polizistin meint, ich könnte mich entspannt wieder zurückziehen, sie hätten alles unter Kontrolle. Das weckt nun erst recht meinen Argwohn: "Sie werden jetzt aber nicht hier alles mit Löschzeugs unter Staub, Schaum, Wasser oder sonstwas setzen, oder?"
Sie winkt ab und hetzt die Treppen weiter hinab. Ich bin verwirrt. Das sieht jetzt nicht nach "alles unter Kontrolle" aus. 

Der nächste, der auf der Bildfläche und dem Treppenabsatz erscheint, ist Superpole. Der gute Mann ist hier sowas wie ein Hausmeister für wirklich alle Fälle und hat goldene Hände. Er fungiert als die Allzweckwaffe des Hauseigentümers und überflüssig zu erwähnen: er ist für den Lärm in der Wohnung nebenan verantwortlich. Superpole erzählt mir, dass die Tür zum Telekom-Raum oben abgeschlossen ist ... Ja ja, ich weiß! ... und auch er leider keinen Schlüssel zu besagtem Schloss hat. Jetzt hat irgendwer die Telekom angerufen und würde auf den Techniker warten. Aha.

Damit die Feuerwehr derweil auch was zu tun hat, bauen ihre Mitarbeiter auf dem Rasen vor dem Haus allerlei Zeugs auf. Es werden Schläuche ausgerollt. Ein Generator wird angeworfen. Irgendwie ist es den Jungs offensichtlich noch nicht laut genug. Wofür das Ganze? Ist mir völlig schleierhaft. 

Eine Drehleiter fährt bemannt hoch und runter. Und noch einmal, weil es so schön war. Immer an unserem Fenster vorbei. Wenn der Herr Feuerwehrmann mit uns fernsehen möchte, kann er es ruhig sagen. Ich teile mein Krankenlager gern. Bevor ich ihm jedoch meine Couch anbieten kann, sammeln seine Kollegen ihre Schläuche wieder vom Rasen und ihn von der Leiter. Nur der Generator brüllt weiterhin sein Lied


Ein weiterer Versuch unsererseits, das Treiben um uns herum zu ignorieren misslingt. Jetzt rummst es oben und wir stehen wieder gesammelt an unserer Eingangstür. Polizei und Feuerwehr hatten wohl keine Lust mehr auf die Telkom-Mitarbeiter zu warten
(Wenn die so funktionieren, wie ihre Warteschleife, kann ich das mehr als verstehen.) 

Die Tür ist aufgebrochen ... und heraus kommen Ichnicht und Amorina. Die Männer in Uniform mit Brecheisen in der Hand sind so perplex, dass sie den beiden nur mit offenem Mund hinterher starren. 
Wortlos, völlig verschwitzt und mit geröteten Gesichtern verschwinden Ichnicht  und Amorina in unserer Wohnung. Am unteren Rand, da wo sein kleines Schwänzchen herausschaut, qualmt Ichnichts Panzer. Ein angesengtes Kabel klebt daran. Amorina trägt die Innenseite ihres Kleides nach außen. Was zum Henker ... ? Ich spreche lieber nicht aus, was ich fragen möchte. Gewisse Bilder kann man nicht mehr löschen. Stattdessen lösche ich lieber das Licht, bringe den Fernseher zum Schweigen, ignoriere das Sturmgeläut an unserer Tür und schicke alle ins Bett. Meinen Laptop nehme ich im Dunklen mit auf die Couch und suche nach Flügen. So langsam wird es Zeit, das Amorinas Eltern Ichnicht kennenlernen. Finde ich.

Hoffentlich müssen wir den Einsatz der Feuerwehr nicht bezahlen.