Dienstag, 6. Mai 2014

Tante Moni



Früher… ja früher, nicht ganz damals… zu Zeiten, als wir in großer Runde durch die Gegend zogen, hatten wir ein Ritual. Jeder, der neu zu uns stieß, musste sein peinlichstes Erlebnis erzählen. Es kamen mir dabei ziemlich lustige Sachen zu Ohren.

Zum Beispiel erzählte mal eine Freundin eine Episode aus ihrer Kindheit, von einer Tour mit der ganzen Familie… Onkel, Tante… eben Kind und Kegel, in einem alten Hanomag-Bus durch Europa.

Jeder kann sich vorstellen, dass die damaligen stillen Örtlichkeiten mehr als gewöhnungsbedürftig waren. Es gibt ja heute in einigen europäischen Ländern noch Löcher in Böden über denen sich die Menschen erleichtern.

So war also besagte Familie auf der Rücktour mehr als froh, die erste Autobahnraststätte und vernünftige WCs ansteuern zu können. In diesem Falle gehörte auch ein angrenzender Wickelraum dazu, der wiederum an das Restaurant grenzte - von innen verspiegelt und von außen verdunkeltes Glas.

Die Familie meiner Freundin hatte sich inzwischen im Restaurant versammelt und widmete sich inbrünstig deutschem Autobahnraststättenessen, bis einer nach dem anderen das Kauen einstellte und letztlich jemand artikulierte, was denn bitte Tante Moni da mache!
Tante Moni hatte sich aufgrund der Fülle in den Wickelraum zurück gezogen und wechselte dort ihre Slipeinlage. 

Das Gelächter am Tisch muss in etwa so groß gewesen sein, wie in unserer Runde.

Mein Dank an Tante Moni!

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