Wir
schreiben das Jahr 2013 und es geht um Kinder einer Grundschule mit
Ganztagsbetreuung, organisiert vom Hamburger Schulverein. Vier Mädchen im Alter von acht bis neun Jahren,
unter denen es ständig Streit und Wirvertragenunswieder gibt.
Nach
der Schule werden die Kinder von Teilzeitkräften in verschiedenen Gruppen
betreut, machen Hausaufgaben unter Aufsicht, können an Kursen teilnehmen… eben
was eine Ganztagsbetreuung so ausmacht… oder besser sollte.
Es
ist Nachmittag. Leonie möchte sich mit Leyla und Burak wieder vertragen, weil ihre Freundin Momo in dieser Zeit zu einem Kurs ist und sie nicht alleine spielen möchte. Die drei stehen auf
dem Flur im zweiten Stock und Burak
bietet Leonie an: „Wir können uns wieder vertragen… aber nur, wenn du mit uns
Pferd spielst.“ Leonie akzeptiert… sie hat keine Ahnung, was sie als Pferd
in Buraks Sinne zu tun hat und lässt sich die Beine mit einem Seil zusammen
binden, die ihr Burak dann mit einem Ruck am Seil wegreißt. Sie verliert das
Gleichgewicht und stürzt. Zusammen mit Leyla schleift Burak Leonie die
Treppe hinunter bis ins Erdgeschoss. Erst dort wird sie von ihrer Fessel
befreit.
Sie ist tapfer und still.
Zu
Hause wundert man sich über die Anzahl ihrer blauen Flecken.
Leonie
vertraut sich einzig ihrer besten Freundin Momo an, die ebenfalls schon Opfer
von Übergriffen Buraks und Leylas wurde.
Die
beiden Mädchen erzählen ihren Eltern nichts, damit sie sich keine Sorgen
machen… sie glauben, dass sie damit alleine fertig werden müssen…
glauben, dass wenn sie sich Hilfe holen, alles nur noch schlimmer würde.
Dieses
ist nur eine Geschichte von wahrscheinlich vielen, die Stück für Stück
ans Tageslicht kommen, seit Leonie von der Schule genommen wurde. Sie hatte ständig Bauchschmerzen, die sich nicht medizinisch erklären ließen.
Leonies Freundin Momo hat jetzt von ihrer Lehrerin einen "Joker" bekommen, mit dem sie in der Schulzeit zu jedem Erwachsenen gehen kann, wenn es brenzelig für sie wird. Und dann MUSS der Erwachsene ihr helfen. Eine schöne Idee... hilft aber leider nur in der Schulzeit.
Burak
und ihre Familie sind in Fachkreisen bereits als „problematisch“
bekannt, Leyla wird als Mitläufer eingestuft, die Eltern der beiden wenig einsichtig.
Was
tun, wenn eine Schule unfähig ist, solche Aktionen zu verhindern? Weil es so
etwas an einer Schule im gediegenen Eppendorf nicht gibt, nicht geben darf… ist
ja schließlich kein sozialer Brennpunkt…
Wie gut ausgebildet sind Teilzeitkräfte des Hamburger Schulvereins, der sich in personellen Engpässen eines Personalservices bedient, deren Mitarbeiter er nicht einmal kennt?
Liebe
Eltern, ich kann nur sagen… achtet genau auf eure Kinder…auf die kleinste
Veränderung im Verhalten, es gibt immer eine Ursache…und kleine Mädchen können
so stark sein, wenn sie glauben es sein zu müssen.
Sie
haben nur eine Lobby… und das sind ihre Familien.
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