Dienstag, 5. August 2014

Stefan und Stefan



Der Puls der Zeit bringt es wohl mit sich, dass sich Namen  häufen.
Dies gilt für Jungen- als auch für Mädchennamen.
Viele Mütter finden einfach alle einen Namen schön, den sie ihrem Nachwuchs verpassen. Zu diesem Zeitpunkt haben sie noch keine Ahnung, dass sich irgendwann, wenn sie ihren Ableger quasi mit einem Sammelbegriff zum Aufbruch aus der Sandkiste auffordern, sich ganze Horden anschließen werden.

Ähnlich ging es mir mit dem Namen meines Sohnes. Ulkigerweise sehen sich alle, die seinen Namen tragen -selbst mit anderer Schreibweise- irgendwie ähnlich. Sie sind relativ schmal, sportlich, blond und haben helle Augen… auch spannend.
Man hat eben keine Ahnung, was gerade so hip ist, wenn man sich nicht vor Schlüpfen der eigenen Brut mal an den Sandkastenrand setzte und lauschte.
Bei meiner Tochter war ich bereits spielplatzerfahren und hatte bei der Namenswahl ein dementsprechend glücklicheres Händchen.





Dieses wiederholt sich offensichtlich in jeder Generation.
In dieser Generation, um die es geht, ist es der Name Stefan.
Nur können Stefane auch gerne äußerlich total unterschiedlich ausfallen.
Beispielsweise einer blass wie Milch, der andere braun wie Mokka.

Ein Tag am Strand mitten im Hochsommer.
Bekanntlich und von Hautärzten empfohlen, behandelt man sein größtes Organ mit Sonnencremes und Lichtschutzfaktoren, die sie verdient.
Also Mokka-Stefan arbeitete mit Faktor Zehn  und Milch-Stefan mit Sunblocker Faktor Fünfzig.

Unter guten Freunden hilft man sich natürlich auch, den lästigen Rücken einzucremen, der immer schlecht zu erreichen und gleichzeitig die lichtempfindlichste Stelle des Körpers darstellt, weil er so selten aber wenn, dann volle Möhre ins Licht gehalten wird.

Mokka-Stefan cremte also Milch-Stefan den Rücken und umgekehrt.
Nachdem Milch-Stefan Mokka-Stefan geholfen hatte, widmete er sich zusammen mit dem Sunblocker dem Rest seines Körpers. Als er endlich fertig war, lag Mokka-Stefan schon bäuchlings neben ihm im Sand.
Aber Durst hatten sie inzwischen beide.

So bot sich denn Milch-Stefan an, dafür zu sorgen, dass dieses Bedürfnis möglichste schnell gestillt werde und stand auf. Dabei stützte er sich mit seiner frisch gecremten Hand  auf den Rücken von Mokka-Stefan…

Dem geneigten Leser läuft jetzt ein logischer Film in Zeitraffer vor Augen ab.
Ja… NATÜRLICH hatte Mokka-Stefan am Ende des Strandtages einen hellen Handabdruck von Milch-Stefan auf dem Rücken, den dieser den Rest des Sommers mit sich herum trug.

Komisch… erinnert mich irgendwie an Streifenhörnchen


Fotos: Ichnicht

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