Teil 1 gibt´s hier.
Fortsetzung gibt´s hier.
Teil 2 gibt´s hier.
Vier Wochen sind jetzt rum und ich wundere mich langsam, dass weder die Igeline noch die Igelfrau sich bei uns melden.
Vier Wochen sind jetzt rum und ich wundere mich langsam, dass weder die Igeline noch die Igelfrau sich bei uns melden.
Beschließe
anzurufen.
„Ja?“
„Guten
Abend. Vielleicht erinnern Sie sich, wir haben Ihnen einen Igel aus dem Stadtpark
gebracht …“
„Ja,
ja, ich erinnere mich … Der Igel hatte eine Narbe am Bauch …“
Ich
muss unterbrechen.
„Nein,
nein! Eine Narbe? Unsere Igeline - es war ein Mädchen - hatte ein nässendes
Ekzem am Bauch, welches sich auf die rechte Vorderpfote ausgebreitet hatte, die
sogar etwas blutete.“
„Aaach
der Igel mit dem entzündeten Ohr!“ tönt es begeistert aus dem Telefon.
Meine
Pupillen verformen sich zu Fragezeichen. Reden wir jetzt von demselben Igel,
von unserer Igeline?
„Wissen
Sie, bei den ganzen Igeln hier … Wie hieß denn Ihr Igel?“
Abermals
Fragezeichen.
„Ähm
… die Igeline hatte noch keinen Namen. Deswegen nennen wir sie hier unter uns Igeline.“
Ich
lache verlegen.
Sie
bleibt dabei. „Ja, ja, das war die Igelin mit dem Ohr! Wissen Sie, die hatte
ein eitriges Ohr … ich rufe Sie aber gleich noch einmal an. Ich bin jetzt noch
unterwegs … in einer halben Stunde, ginge das?“
Ich
bejahe und will noch hinzufügen, dass sie nicht nur ein Ohr hat, sondern zwei. Und
auch eine Nase! Aber die Leitung ist bereits tot und ich lege auf.
Im
Stillen bezweifele ich langsam, dass wir … falls überhaupt … UNSERE Igeline jemals
hier unterbringen werden.
Mein
Flummi sitzt mir gegenüber und ist schon ganz ungeduldig. Immerhin geht er
davon aus, dass wir heute unsere Igeline abholen.
Ich
zucke die Schultern und informiere ihn
kurz, dass wir gleich noch einmal telefonieren werden.
Nach
einer Stunde ist immer noch nichts passiert.
Gerade
als ich wieder zum Telefon greifen und der Igelfrau auf die Nerven gehen will,
klingelt es.
„So.
Ich hab jetzt den richtigen Igel gefunden. Der hatte doch alle Stacheln
verloren …“
„Bitte???“
Ich
versuche erneut zu erklären: „Die Igeline hatte Bakterien auf dem Bauch, die
ein nässendes Ekzem verursacht und auch die rechte Vorderpfote in
Mitleidenschaft gezogen hatten.“
„Ja.
Hier steht, dass Sie sie am zwölften März gebracht haben und am
neunundzwanzigsten März hat sie angefangen die Stacheln zu verlieren. Wissen
Sie, das passiert ja bei Bakterienbefall öfter. Und die Igelin hatte das rechte
Ohr eitrig. Das linke nicht so doll.“
Langsam
fange ich an zu verstehen: Igel rollt sich zusammen zum Winterschlaf -> Ohr
am Bauch -> Bakterien und Eiter aus Ohr auf Bauch -> Ohr und Bauch im
Eimer -> Igel halbwach und bedrömelt
zu völlig unpassender Zeit auf dem Weg im Stadtpark.
Aha!
Dann
passen die Daten ja doch zusammen.
Weiterhin
informiert mich die Igelfrau, dass die Igeline, die sie Pepi getauft hat, noch
zwei Wochen medizinische Bäder brauchen wird und dass das zarte stachelige
Mädchen mal eben von sechshundertzehn Gramm auf neunhundertunddreißig Gramm
gewachsen ist. Ich mache dicke Backen und mein Flummi mir gegenüber simuliert,
wie er unter dem Gewicht der Igeline zusammenbricht. Ich muss lachen. Allerdings
hat in meinem Kopfkino die Igeline
inzwischen auch dieselbe Frisur, wie die Igelfrau.
Wir
vereinbaren einen neuen Telefontermin in zwei Wochen. Aber Flummi und ich sind
damit irgendwie … wie soll ich es sagen … semiglücklich.
Vielleicht
besuchen wir die Igeline doch mal zu einem Badetermin … Ich muss wohl noch mal telefonieren.
Ichnicht steht bereits mit der Kamera am Anschlag für alle Schandtaten bereit.
Fortsetzung gibt´s hier.