Montag, 29. September 2014

Kevins Duell


Wochenende ist Fussi-Zeit ... fast immer. Und Geschwister müssen mit. Ob sie nun wollen oder nicht.


 Ein Kind am Spielfeldrand wurde gefragt:
„Kevin … ?“
„Ja.“
„Musst du mal?“
„Ja … aber ich mach einfach nicht.“ Sprach´s und schoss einen Ball in die Hecke. 

Ichnicht und ich starrten noch lange nach Spielende auf Kevins Hose. 
Es entzieht sich unserer Kenntnis, ob letztlich Kevin oder seine Blase gewann.

Donnerstag, 25. September 2014

Ethnische Zugehörigkeit

Der Murmel fällt plötzlich ein: "Mama ... hast du meinen Bruder in China geboren?
Erwiedere irritiert: "Nein! Warum?"
"Er guckt so schlitzig ... "
Darauf mischt sich der Flummi verteidigend ein: "Wenn ich die Augen zusammen kneife, kann ich die Uhr besser sehen!"
Das Murmelkind, um eine Lösung des Problems bemüht: "Wo ist eigentlich deine Brille?"
"Das weiß Ichnicht."

Ach ... der arme Kerl schon wieder ...

Mittwoch, 24. September 2014

Face to …




Es gibt Familienfeiern, die werden aufgrund ihres Anlasses oder der Anzahl der Gäste in gastronomischen Einrichtungen abgehalten. So auch in diesem Falle. Wir befinden uns in einem kleinen Jagdhaus vor den Toren Hamburgs, um einen dieser größeren Anlässe zusammen mit einer stattlichen Anzahl von anderen Gästen zu feiern.

Nach dem Genuss von ein wenig Pritzelwasser gehen wir Mädchen in Grüppchen aufs stille Örtchen, um selbiges auf anderem Wege zu entsorgen. Wir sind zu dritt und treffen bei den Waschbecken auf zwei kleine Mädchen, die gerade so an die Wasserhähne heranreichen aber bereits ausreichend Schalk in ihrem kleinen Nacken tragen, um hier ein Versteckspiel anzuzetteln. Dieses wird innerhalb kürzester Zeit auf den Vorraum zu diesen heiligen Hallen ausgedehnt.

Irgendwann verschwindet eines der Mädchen, um dann mit einem lauten „BUH!“ die Tür zum Saal von außen wieder aufzureißen und dann freudig kreischend in den Weiten des Saales zu verschwinden. Wie Kinder so sind … wenn etwas diebisch Spaß macht, wird es bis zum Exzess wiederholt. Nach dem dritten „BUH!“ warten wir drei, wie die Orgelpfeifen aufgereiht, hinter der Tür darauf, dass sich der Türdrücker wieder bewegt, um gebückt mit dem Gesicht auf selbiger Höhe mit einem dreifachen „BUH!“ den Spaß auf die Spitze zu treiben. Die Tür geht auf ... und wir brüllen nach Leibeskräften in den Schritt eines Mannes, den seine Blasenfülle in unsere Richtung treibt.
Wir beschließen ad hoc, dass hiermit das Spiel beendet sei. 

Foto: Ichnicht, der den Rest des Abends immer wieder hysterisch in seinen Panzer kiechert

Mittwoch, 17. September 2014

Babys Feng Shui

Im neunten Monat der Schwangerschaft war es ... als ich nach Berlin zog. Ich war neu in der Stadt, kannte quasi niemanden. Außer der Bäckersfrau und dem Postboten vielleicht.
Dort schlüpfte mein Flummi und ich bemühte mich, ein soziales kindgerechtes Netz für uns zu stricken. Für dieses Thema war im letzten Monat der Schwangerschaft weder Zeit noch Lust übrig. Da baut man frau einfach nur ein Nest und kauft die erste Babyausstattung. Die sich übrigens später als völlig nutzlos erweisen wird.

Nun gestaltete sich mein Vorhaben in einer Stadt, in der Autos mit fetter Aufschrift „Icke bin Berliner, ick darf ditte!“ um die Ecken knallen, etwas schwierig. In etwa so, wie wenn man mit Kinderwagen in ein Kaufhaus möchte. Aus Hamburg kannte ich: Gehe durch die Tür, drehe dich um, ob nach dir noch jemand kommt und halte die Tür auf. Berlin korrigierte mich: Drehe dich nicht um und knalle die Tür mit Schwung hinter dir zu.
Mitten in dieser Lektion steckte ich dann eines Tages mit Kinderwagen in der einen und frisch gekauftem Mülleimer in der anderen Hand in ebensolcher Tür fest. Für Tage.
Was soll ich sagen … wir sind noch am Leben.

Aber ich verzieh und glaubte an das Gute. Also meldete ich uns kurzerhand zu einem PEKIP-Kurs an. Das so genannte Prager-Eltern-Kind-Programm. Inhalt wie folgt:
  • das Baby in seiner momentanen Situation und seiner Entwicklung wahrzunehmen, zu begleiten und zu fördern;
  • die Beziehung zwischen dem Baby und seinen Eltern zu stärken und zu vertiefen;
  • die Eltern in ihrer Situation zu begleiten und den Erfahrungsaustausch sowie die Kontakte der Eltern untereinander zu fördern;
  • dem Baby Kontakte zu Gleichaltrigen zu ermöglichen
Die Mütter … ja, es waren damals nur Mütter … saßen im Kreis und das jeweilige Kind lag nackt vor seiner Mama. Normalerweise wurde viel gesungen und die Kinder bekamen Anregungen in Form von Bauklötzen, bunten Tüchern, kleinen Wasserstellen und ähnlichem. Aber eigentlich waren die Mütter nur pausenlos damit beschäftigt, die Urinpfützen des eigenen Nachwuchses wegzuputzen und sich bei den Nachbarmüttern zu entschuldigen, die den Strahl volle Möhre abbekommen hatten. 


Klingt nach Birkenstockfraktion, was es irgendwie auch war und gipfelte für mich in der Bemerkung einer Mitmutter: „Das Feng Shui hier ist irgendwie … ja, irgendwie anders als zu Hause.“ Ich zog Mundwinkel und Schultern als Zeichen meines Verständnisses synchron und müde gen Himmel, frustriert und fröstelnd meine Schlangenlederjacke enger um die Schulter, wischte mir die Milchkotze von eben dieser, nahm mein Kind und stieg in meine Sitzschuhe. Ich fühlte mich allein und fremd in dieser Stadt. Wann zum Henker würde meine Weiblichkeit hier vorfahren und mich endlich abholen. Ich wollte ja Mama sein. Aber doch nicht ein asexueller fengschuitauglicher Putzlappen ... 
Gab es denn keine Mütter in meiner Kragenweite?

Foto: Ichnicht

Leo is back!

...aus Sitzschuh und Stehkleid  

Zu meiner unendlichen Freude sind die Animalprints schon eine ganze Weile zurück und ich habe meine alten Schätzchen wieder rausgeholt. Zum schwarzen Anzug dürfen die tierischen Teile sogar...


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Montag, 15. September 2014

Illegales Zelten und was man noch so in Teterow machte


Als sie siebzehn war, verbrachte Julia ihre ersten Ferientage mit ein paar Freundinnen aus dem Internat auf dem Zeltplatz in Teterow. Bis dahin saß sie die Sommer über immer warm und trocken im Gartenhaus ihrer Eltern. Es war also neu für sie, so ohne festes Gebälk  über dem Kopf und sie brauchte in gewisser Weise Mut zum Keim, um sich an Wanderungen zur Keramikabteilung über den Zeltplatz, mit Klorolle unterm Arm, zu gewöhnen…zumindest für ein paar Tage. Hat leider nicht geklappt… also das mit der Gewöhnung. Nach zwei Tagen im Zelt, hatten Julia und Tanja, der es in dieser Hinsicht ebenso ging, die Nase voll von verregneten Nächten im Zelt ohne Bad.

In einer Kleinstadt wie Teterow, ist es ziemlich einfach Kontakte zu knüpfen…erst recht, wenn man weiblich und siebzehn ist. Man streift abends so durch das Städtchen und findet schnell ein paar männliche Ohren, in die man hineinjammern kann, dass man nachts im Zelt friert, sich schmutzig fühlt und ständig ach so großen Hunger und Durst hat. Anschaulich untermalt von zwei Paar Wimpern: klimper... klimper...

Es fanden sich zwei junge Burschen, die Julia und Freundin Tanja, nach ausgiebigem Gejammer, einluden, sie zu begleiten… die Eltern des einen wären verreist. Die Jungs hatten allerdings keine Ahnung, welch parasitäres Pack sie mit sich nahmen. Im Haus der Eltern angekommen, fraßen und soffen sich die Mädchen erst einmal durch den Kühlschrank und verschwanden dann im Badezimmer. Das hatten sich die Jungs irgendwie anders vorgestellt und versuchten Teile des Hauses, speziell das Badezimmer für sich zurückzuerobern.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Die Mädchen ihrerseits hatten in weiser Voraussicht, einen Schrank vor die Tür gewuchtet und genossen zu zweit ein ausgedehntes Wannenbad, während die Beiden vor der Tür nahezu ausflippten. „Macht sofort die Tür auf!“
„Jaja… wir kommen gleich!“ Kicherndes Gegluckse und schwappendes Wasser in der Wanne waren die Reaktion auf wildes Getrommel und Geschrei vor der Tür.

Frisch geflauscht und duftend verließen sie nach Stunden schnurstracks nicht nur das Bad, sondern gleich das Haus samt verstört dreinblickender Gastgeber, die sich müde vom Trommeln und Brüllen auf die Couch zurückgezogen hatten.
„Gute Nacht, Jungs! Und danke für Alles…“

Aber das Leben rächt sich manchmal schnell.
Zurück auf dem Zeltplatz, nach illegal verbrachter Nacht im geliehenen Zelt, wurden sie morgens unsanft durch Rütteln am Nachbarzelt geweckt. Vor dem Reißverschluss stand mit dem Rücken zu ihnen ein nur mäßig gut gelaunter Herr und verlangte mit lauter Stimme den Nachweis einer entrichteten Zeltplatzgebühr. Mistkacka!

Die Flucht runter zum See gelang ihnen unbemerkt…dachten sie.
Es begannen Stunden des Auf- und Ablaufens am Ufer und diverse Begegnungen mit der hiesigen Jugend, die ihnen jedes Mal fröhlich winkend zurief: „Immer schön Schränke schieben, ne…“ und sich dann vor Lachen bog. Sie fanden die sich wie ein Lauffeuer verbreitende Geschichte offensichtlich „urst“ komisch.

Irgendwann hatten die Mädchen genug und schlenderten zurück zum Zelt, vor dem es sich der nunmehr missmutige Herr vom frühen Morgen gemütlich gemacht hatte und auf sie wartete. Zur Strafe sollten sie den zehnfachen Tagessatz von fünfzig Pfennig, sprich fünf Mark zahlen, den Zeltplatz verlassen und nie mehr wiederkommen. Es gelang Julia und Tanja diese Auflagen in Teilen einzuhalten. Sie tauschten das keimige Zelt gegen ein anderes ihrer Freunde, verbrachten noch ein paar lustige Tage  auf dem Platz und hatten weiterhin großen Spaß mit der Kleinstadtjugend. Allerdings munkelt man, sie wären danach nie wieder Zelten gewesen. 


Ichnicht sitzt mit Zelt im Zug nach Teterow, um Originalaufnahmen zu schießen und sich mit Julia zu treffen. Hat allerdings seine Kamera vergessen. Wieder mal. 
Ganz schön ruhig hier... so ohne ihn.

Freitag, 12. September 2014

Im Auto

Ich habe auf dem Weg zum Fußballspiel der D-Jugend einen Sack voll Flöhe im Auto. Die Unterhaltung (in Auszügen) gestaltet sich wie folgt:

"Ey, Alter! Hast du eigentlich ´ne Duschlampe?"
"Nein."
"´Ne Tischlampe?"
"Neihein!"
"Was hast du denn für ´ne Schlampe?"

Großes Gelächter im Auto. Mein Murmelkind kriegt sich gar nicht mehr ein.

"Ich hätte lieber morgen gespielt und nicht heute."
"Nö... ich bin froh, dass das Spiel heute ist. Morgen hat meine Großmutter Geburtstag. Da hätte ich dann nicht hingehen können."
"Was schenkst du ihr? Damenstrümpfe?"

Ichnicht hat die Kamera vergessen.

Dienstag, 9. September 2014

Verlaust und zugenäht!


Mein Flummi steht vor mir mit einem Zettel in der Hand. „Es sind schon wieder Läuse in der Schule.“
„Und? Hast du welche? Juckts?“
„Nein… nur als ich den Zettel gelesen habe.“
„Wo denn?“
„Hier…“ spricht´s und kratzt sich am Auge. „Und hier…“ schubbert´s sich die Nase.
„Da wohnen die aber nicht. Die leben für gewöhnlich eher... auf dem Dach...“
„Ich weiß… auf dem Rücken juckt es jetzt auch schon wieder.“
Ich beginne mir ebenfalls die Schulter zu lausen… und hinter dem Ohr… und über der Stirn. Ich hasse es! Spätestens jetzt realisiere ich: Willkommen in der Schulzeit!

Ich kann inzwischen nicht mehr zählen, wie oft mich ein Zettel mit Läusewarnung aus der Schule oder dem Kindergarten erreichte. Oder noch schlimmer die Läuse, bevor der Zettel da war.
Und jetzt kommt´s (Zeigefinger): Damals…ja, ganz damals im Osten… wenn da Läuse auftauchten, dann gingen Leute vom Gesundheitsamt durch Schulen und Kindergärten beguckten sich die Köpfe aller Kinder, fischten Läuseträger heraus und schickten sie postwendend nach Hause. Auf dass das Kind sich behandeln ließe. 
Und dann war Ruhe. Für Ewigkeiten. Halali, Laus tot!

Heute darf man ja nicht einmal mehr fragen, ob die Läuse eher bei den Mädels oder bei den Jungs aufgetaucht sind. 
Geschweige denn nach dem Namen des Läuseträgers. Ha! Schenkelklopfer!

Datenschutz! Alberner!
Dabei wäre das Lüften dieses Geheimnisses echt sinnvoll. Läuse gehen für gewöhnlich kurze Wege von einem Haar zum anderen und diese auch ausschließlich zu Fuß. Sie hüpfen oder fliegen nicht, weil sie es einfach gar nicht können. Schon rein anatomisch gesehen. Sie können sich aber sehr gut festhalten und sind ein äußerst gebärfreudiges Völkchen.

Der Fußweg ist besonders kurz, wenn die Kinder noch in einem Alter sind, in dem sie pausenlos die Köpfe zusammenstecken. Noch einfacher, wenn sie Kopfbedeckungen im Spiel tauschen. Zack! Hat die Laus ein neues Haus! 


Und wenn ich wüsste, dass einer der Freunde meiner Ableger betroffen wäre, würde ich wahrscheinlich noch einmal genauer das Haupthaar des entsprechenden Kindes durchflöhen. Andersum habe ich die Mütter aus unserem Dunstkreis direkt gewarnt, wenn es uns erwischt hatte. Würde ich mir genauso wünschen. War mir nicht mal peinlich. Denn Läuse sind keine Dreckspatzen und suchen sich auch nicht extra schmuddelige Kinder aus. Im Gegenteil. Die Mistviecher wissen, was schmeckt und bevorzugen eine saubere Wohnung in der sie ihre Eier - oder besser Nissen legen.

Wenn ich daran denke, was für ein Aufriss so eine Entlausungsveranstaltung ist: Zweimal eine halbe Stunde die komplette Familie in der Badewanne versenken, alle Betten abziehen und zusammen mit den Klamotten der letzten Tage schön dampfend waschen. Alle Kuscheltiere einkassieren und umschichtig für vierundzwanzig Stunden einfrieren. Und weil es so schön war, das Ganze in zwei Wochen noch einmal, denn da schlüpft der erste Läusekindergarten. Große Freude!


Ich nehme mir jetzt einen Läusekamm und hoffe inständig, dass dieser Kelch an uns vorüber zieht. 

Foto: Ichnicht 
(hat bereits die Kamera von sich geworfen und sitzt in der Badewanne... Schisser!)

Montag, 8. September 2014

Potenz

„Maaammmaaaaa….was ist Potenz?“
Mein Flummi ist schon mal fix vor an die Kasse im Supermarkt und fragt mich das jetzt über eine Luftlinie von fast zehn Metern.
Potenz? Spricht´s Kind von Mathematik? Ich hebe mir die Frage auf, bis ich vor ihm stehe. 
„Wo hast du das gelesen?“
„Na, hier…“ sagt´s und zeigt auf die Zigarettenpackung. Schön. Gespräche über Impotenz im Supermarkt... Nun gut.


Ich antworte in Zeichensprache, indem ich meinen Finger unterhalb der Gürtellinie von senkrecht auf wagerecht wandern lasse, hübsch darauf bedacht, der Schlange hinter mir darauf keinen Einblick zu gewähren. Vielleicht versteht er das ja schon, bei Elfjährigen weiß man ja nie so genau. Er sieht mich an, wie ein Eichhörnchen und meint klar und vernehmlich: „Hä?“
Ooookaaayyy...also versteht er´s nicht.

Während ich die Waren aufs Band lege murmele ich ein „Erklär ich dir draußen.“ zurück und gewinne so Zeit für Idee und Formulierung. Muss ja heute alles politisch korrekt zugehen. Und ich möchte nur ungern, dass er aufhört mich Dinge  aus diesem speziellen Themenbereich zu fragen. Also versuche ich möglichst wenig peinlich berührt zu sein und immer spontan mit einer Antwort dazustehen, wenn es mal wieder Fragestellungen aus der Kategorie "Kartoffeln haben Schamhaare" gibt.

Kaum im Auto: "Also was ist jetzt Potenz?"
Ich versuche ich mich an einer stümperhaft medizinischen Erklärung: „Potenz braucht man für Sex. Dazu muss der Penis steif sein, sonst geht das nicht. Und das wird er nur, wenn genügend Blut rein fließen kann. Und Zigaretten sind nun mal schlecht für die Gefäße … es gibt ja auch das Raucherbein. Da sind die Blutgefäße so verstopft und im Eimer, dass das manchmal auch amputiert werden muss …“
Und schwups! entbrennt eine kleine Diskussion über die Schädlichkeit des Rauchens. Die Sexgeschichte ist jetzt Nebensache. Gefällt mir gut so für den Moment. Ist ja nicht so, dass ich darauf nicht antworten möchte. Ich wäre nur gerne vorgewarnt ... und woanders ... nicht unbedingt im Supermarkt.

Foto: Ichnicht (tut so, als würde er nicht zuhören)  

Sonntag, 7. September 2014

Rätsel

Um welche Sportart handelt es sich hier?

"Mama... und dann sollten wir uns in die Windel setzen... also ich hab dazu Windel gesagt, weil ich sich das so anfühlte... und Karate machen, bis wir unten waren..."


Richtig!
Natürlich Indoor Climbing!

Foto: Ichnicht (Er sieht ein bisschen grün aus und wird sich jetzt wohl besser hinlegen.)

Donnerstag, 4. September 2014

Fliegendes Frühstücksbrot


Jetzt, da die Schule wieder angefangen hat und ich morgens in der Küche stehe und versuche, den geschmacklichen Nerv meiner Ableger bezüglich ihrer Pausenbrote zu treffen, erinnere ich mich an die Zeit, als ich Kind war. Wir wohnten damals im Plattenbau in einer Siedlung, die zu Rostock gehörte. Schulen und Kindergärten gab es unweit, denn die Siedlung galt als modern und wurde bevölkert von jungen Familien mit Kindern in rauen Mengen.

Das morgendliche Ritual gestaltete sich wie folgt:
Unsere Mutter weckte meine Schwester und mich immer morgens halb sieben. Meine Schwester zeterte, weil sie sich zu spät geweckt fühlte. Ich verschwand mit meinem Kopf unter dem Tisch, der vor meinem Bett stand und dämmerte so, vor der elendig grellen Deckenlampe geschützt, vor mich hin. Zwischendurch stand die verzweifelte Mami unzählige Male im Zimmer und versuchte mich zum Aufstehen zu bewegen. Drei Minuten vor sieben gab ich nach und verließ meinen Federbettberg, schlich zur Katzenwäsche und zur Zahnreinigung ins Bad, setzte mich an den bereits gedeckten Frühstückstisch, den alle anderen schon wieder verlassen hatten, und starrte abwechselnd auf mein Brot… Mischbrot mit Butter und Marmelade…, zur Uhr und aus dem Fenster. Das Brot… ich hasste es!

Brötchen oder Toast gab es zu meinem ausgesprochenen Leidwesen nur am Wochenende. So gesund, das olle Brot!
Ich hätte es um die Uhrzeit allerdings auch mit Wurst oder Käse gehasst. Das verkürzt den morgendlichen Speiseplan immens. Und einfach nix essen durfte ich nicht. Immerhin hatte ich schon durchgesetzt, dass ich nur noch einen Apfel für die Pause mitnahm. Zur Untermalung meines Wunsches hatte ich im Schulschrank mehrfarbige Pilzkulturen auf einem meiner Pausenbrote gezogen. Also nörgelte ich nicht weiter rum, sondern starrte stumm auf mein Brot…zur Uhr… zum Fenster… und wartete.

Gegen zehn nach sieben, wenn endlich alle vor mir das Haus verlassen hatten, kam Bewegung in meine müden Glieder. Ich stürzte zur Balkontür, warf einen prüfenden Blick nach unten und pfefferte mein Marmeladenbrot im hohen Bogen aus dem vierten Stock, dabei bemüht, keine der streunenden Katzen zu treffen. So! Nun konnte ich zur Schule rennen.

Nachmittags, wenn ich von der Schule kam, warf ich einen prüfenden Blick auf den Rasen vor dem Haus, um zu sehen, wie weit sich die Spatzen bereits an meinem verschmähten Frühstück erquickt hatten. Meist war nur noch die Rinde zu sehen. Das völlige Verschwinden meiner Missetat war also nur eine Frage der Zeit.

Mein Magen hatte schon kurz nach der Einschulung klar gemacht, was mir nicht zu kredenzen sei. Der Kakao …und Kakao war schon ein Kompromiss…, den ich morgens trinken sollte, spie ich im hohen Bogen wieder aus. Nach diesem unschlagbaren Argument meinerseits stellte meine Mutter um auf Muckefuck
Ich mag keine Milch… mochte ich noch nie und werde ich nie mögen. Im Kindergarten bekam jeder seinen Becher warme Milch zum Frühstück. Ich saß bis zum Schluss da und hob eine Haut nach der anderen aus der Milch. Die wurde immer kälter und ekliger. Und alle anderen Kinder spielten schon längst, als ich inzwischen schon am Fensterbrett stehend weiter meine Häute aus der Milch sortierte. Jetzt... so mit ein paar Jahrzehnten Abstand hab ich ziemliches Mitleid mit mir als Kind.

Dünne Kinder müssen keine Milch mögen…und auch nicht trinken müssen. Und überhaupt. Verhungert ist bei uns auch noch keiner freiwillig. Die Nachkriegsgeneration hat immer Angst gehabt, es würde nicht genug sein. Kann ihnen keiner verdenken. Meine Mutter schwärmt jetzt noch davon, wie es war als es in ihrer Kindheit mal Butter gab: „…es war soooo lecker… frisch gebackenes Brot und einfach nur dünn mit Butter bestrichen…“ Dementsprechend hat Essen bei ihr einen ganz anderen Stellenwert. Und weggeworfen wird auch nur, wenn gar nichts mehr geht.

Es ist heute noch so, dass ich in aller Frühe nix essen kann. Zwischen Aufstehen und erster Mahlzeit müssen mindestens zwei Stunden liegen. Murmel und Flummi sind da ähnlich veranlagt. In der Schule war in der zweiten Klasse mal Thema, dass es arme Kinder gibt, die ohne Frühstück in die Schule gejagt werden. Mein Flummi resümierte gedanklich fix seinen Tagesablauf, fühlte sich ihnen zusortiert und sprach mit mir über das fehlende Frühstück am Morgen. Daraufhin schlug ich vor, ihn früher zu wecken und ihm ein solches zu servieren. Gut. Einverstanden. Am Abend beim Einschlafritual fragte ich ihn nach seinem Frühstückswunsch für den nächsten Tag. Da zog er dann doch etwas länger schlafen und erstes Frühstück in der Schule vor. Ende des Themas.

Im Moment hat das Murmelkind die Frühstücksphase: Trocken Toast und sonst nix. Na und? Soll sie doch. Die Murmel wird auch so groß. Mit trocken Toast… Salat…Möhrensticks... Nudeln und separater Soße… sie isst ja auch noch andere Dinge. Und ich bin morgens schneller fertig... auch gut.




Foto: Ichnicht (Nimm sofort die Zunge von Murmels Teller!)

Dienstag, 2. September 2014

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub



Urlaub… eines der schönsten Themen, mit denen man sich auseinander setzen kann. Finde ich zumindest.

Gestern meinte mein Murmelkind zu mir, dass Kinder, deren Familien irgendwo einen Bauernhof in der Verwandtschaft hätten, so ziemlich Glück hätten. Besonders wenn auch noch ein Pferd im Stall stünde.

Grund genug, mich wieder gedanklich mit Urlaubsvarianten auseinander zu setzen.
Es ist schon eine Weile her, dass meine beiden Ableger auf einem Pferderücken saßen und sie hatten einen Heiden Spaß daran. Nicht zuletzt weil das Pony, welches dem Murmelkind zugeteilt war, in einer Tour flatulierte, dass sie vor Lachen fast vom Pferd fiel. Ja, Kinder sind mitunter einfach zu erheitern.

Mein Flummi hat da aber seine ganz eigenen Ansprüche.
Er will quasi alles auf einmal: Ins Ausland, Ski fahren und auf einen Bauernhof. Also habe ich mich mal auf die Suche gemacht, bzw. es ist mir da etwas vor die Füße gefallen, was letztendlich alle glücklich machen könnte. Das MOAR-GUT in Österreich im Großarl.
Es liegt im Ausland. Check!
Man kann dort Sommer und auch Winter urlauben, also auch Ski fahren. Check!
Pferde gibt es auch. Check!
Und der Bauernhof bietet an, dass Kinder sich den Aufenthalt über um eines der Tiere kümmern können. Quasi eine Patenschaft. Steht hier zumindest: http://www.moargut.com/de/kinderhotel/tierpatenschaft/
Wenn das nicht alle Fliegen mit einer Klappe geschlagen ist, weiß ich es auch nicht. 


Dann heißt es jetzt wohl mal Euronen zählen und sparsam sein. Vielleicht schaffen wir ja, die Weihnachtsferien dort zu verbringen.

Ichnicht steht hier schon mit Koffer und Kamera unterm Arm. Manchmal ist er mir ein bisschen zu flink für eine Schildkröte.

Montag, 1. September 2014

Geld-Kaktus



Einladung zur Hochzeit.
Und gewünscht wird?  
Natürlich Geld!
Kennt jeder.
Wie aber das Ganze originell verpacken? Ich hatte da mal ein Kreatief: